Home, sweet home

21. Tag, Donnerstag der 19. Juli 2012. 3 Wochen war es nun her, seit wir die Schweiz verlassen hatten. Und heute kam der Tag an dem unsere ersten 3 Ferienwochen zu Ende gingen und wir in unser neues Heim umzogen.

Luise hatte alles perfekt organisiert und die gesamten Umzugs Aktivitäten punktgenau auf einen Tag gebündelt. Der Donnerstag sollte es werden. Entsprechend sah unser Tagesprogramm aus.

– 07:15 Uhr: Tagwache, aufstehen, duschen, anziehen, morgen essen.

– 08:00 Uhr: Der  mexikanische Reinigungstrupp unter der Leitung von Superviseuse Lupe marschierte auf und bereitete Daves und Stephanies Haus – in dem wir während den letzten 3 Wochen lebten – , für die nächsten Gäste vor. Wir luden in der Zwischenzeit unsere Autos. Erst den wunderschönen, legendären, goldbraun silbergrauen 84er Buick LeSabre Limited mit dem grossen und Bass soundigen, vielleicht etwas trinkfreudigen 5 Liter V8 Motor und dann den Effizienzklasse A Nissan mit dem praktischen grossen Kofferraum. Danach die Überfahrt im 2er Konvoi nach 151 Monroe Drive, Palo Alto, unserer vorerst definitiven Bleibe. Kaum angekommen sogleich alles ausgeladen.

– 11:00 Uhr: Unsere Luftfracht wurde geliefert und abgeladen. Endlich hatten die Kinder ihre lang vermissten Spielsachen wieder und wir wieder die Unseren. Total 17 Boxen, 2 Fahrräder, alles da.

– 11:30 Uhr: Die gemieteten Möbel wurden geliefert, ausgepackt und aufgebaut. Fast die Hälfte aller ausgesuchten Teile – vom Bett über die Waschlappen bis zu den Kaffeelöffeln – wurden richtig geliefert. Der Rest wurde entweder gleich wieder mitgenommen oder für einen späteren Austausch notiert. Ein Bett sei ein Bett und ein Tisch sei schliesslich ein Tisch sagt sich wahrscheinlich der durchschnittliche Amerikaner. Wen interessiere denn Farbe oder Form. Solange schwarz, gross, billig und made in china sei doch alles ok. Aussen fix, innen nix lautet scheinbar die Devise. Genauso wie im gesamten amerikanischen Immobilienmarkt. Und bei allen anderen amerikanischen Dingen (ausser natürlich bei den 84er Buicks LeSabre Limited). Ich mag mich erinnern, dass wir als Kinder diese Eigenschaft den Italienern nachsagten. Heute weis ich: weit gefehlt, die wahren Meister im Blenden sind die Amerikaner.

– 12:30 Uhr: Die Superviseuse des Möbelhauses kam vorbei, um nach dem Rechten zu schauen und nachzufragen, ob denn auch alles zu unserer Zufriedenheit geliefert worden wäre. Denn Kundenzufriedenheit würde bei ihnen gross geschrieben. Ich war gerade dabei, die Temperatur für das Gefrierfach des Kühlschranks einzustellen und fragte die Dame deshalb so nebenei, ob sie mir sagen könne, bei wie viel Grad Fahrenheit denn das Wasser gefrieren würde. Sie meinte aber, dass sie für solch technische Fragen nicht die richtige Person sei und eigentlich auch gar nicht dafür zuständig. Und wenn doch, dann würde sie immer ihren Sohn fragen. Sie hätte zwar einen ähnlichen Kühlschrank, bei dem die Eiswürfel aber einfach auf Knopfdruck rauskommen würden. Da müsse man die Temperatur nicht einstellen. Wunder der Technik!

– 14:00 Uhr: Der Herr von Comcast kam vorbei und installierte Telefonanschluss, Digitalfernsehen und Internet Zugang. Sehr freundlich und kompetent. Leider vergass ich ihn zu fragen, bei wie viel Grad Fahrenheit denn Wasser gefrieren würde. Aber wahrscheinlich wäre auch er dafür nicht zuständig gewesen und hätte mich vermutlich an eine Hotline verwiesen. Ausgerechnet an eine Hotline für Fragen zum Gefrierpunkt. Na ja.

– 15:30 Uhr: Ich hatte mittlerweile rausgefunden, bei wie viel Grad Fahrenheit das Wasser gefriert und den Kühlschrank entsprechend eingestellt.

– 15:45 Uhr: Merkwürdiger Gasgeruch drang aus dem Boden vor dem Gästehaus. An meinen Einstellungen am Kühlschrank konnte dies meiner Meinung nach eigentlich nicht gelegen haben. Vielleicht hätte ich den Sohn der Superviseuse des Möbelhauses fragen können, aber ich hatte dummerweise nicht nach seiner Telefonnummer gefragt.

– 19:00 Uhr: Die Ikea Einkaufsliste, für Alles was wir zu mieten vergessen hatten war fast komplett.

– 22:45 Uhr: Immer noch Gasgeruch – was sollts, morgen wäre auch noch ein Tag.

– 23:00 Uhr: Gute Nacht, schlafen, träumen vom neuen Zuhause. Home, sweet home.

 

4 Gedanken zu „Home, sweet home

  1. Tja, aber eine Antwort bleibt mann dem geneigten Leser aber schuldig:

    Bei wieviel Fahrenheit gefriert denn nun das Wasser???

    Liebe Grüsse aus Riehen

  2. Welcome to your new home sweet home…
    Hoffe aber, dass die Gasgeruch sind weg und euch alle lebendig 😉 !
    Alles gutes zum Geburtstag zu Svenja und Patrick.
    LG, Estelle und Familie

  3. Liebe Antonettys,
    Freuen uns immer wieder über eure schönen Erfahrungsberichte. Wünschen euch alles Gute im neuen Heim. Patrik und Svenja an dieser Stelle einen tollen Geburtstag. Lieber Gruss
    Valentin und Adrian

Kommentare sind geschlossen.